12 Stunden Arbeit pro Tag

Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit und acht Stunden Schlaf: Das ist eine Forderung der Arbeiterbewegung gewesen, mit der sie die Belastungen des Kapitals beschränken wollte. Und diese Forderung ist sehr bescheiden. Schließlich zielt sie nur darauf ab, von Lohnarbeit leben zu können und nicht spätestens mit 40 Jahren zusammenzubrechen oder wegen eines ausgezehrten Körpers vom Kapital ausgemustert zu werden, weil man dessen Leistungsanforderungen nicht mehr zu entsprechen vermag. Bei acht Stunden Freizeit fragt man sich, ob denn etwa die Arbeitsstätte nicht erst erreicht werden muss, ob also nicht die Notwendigkeit besteht, diese Freizeit für den Weg von und zur Arbeit aufzubringen. Des Weiteren bedarf es der Nahrungsbeschaffung durch Einkauf und Zubereitung von Lebensmitteln, der Körperpflege, der Reinigung der Wohnung und der Bekleidung, selbst das Essen erfordert Zeit und ist nicht nur ein Vergnügen, sondern ein Erfordernis zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit. Vielleicht haben die Arbeiter, die vor 200 Jahren mit dieser Parole angetreten sind, ihre Freizeit ja nicht als Reproduktionsarbeit wahrgenommen, weil diese damals vor allem von ihren Frauen durchgeführt wurde. Weiterlesen

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